Dienstag, 8. November 2011

Joseph & David

Singer-Songwriter / Folk


Joseph Lawrenson und David Henshaw sind zwei Musiker aus Leeds und ihr gemeinsames, relativ junges Projekt nennen sie schlicht und einfach Joseph & David. Viel zu erzählen gibt es über die beiden deshalb auch noch nicht. Noch, denn das als Appetithäppchen für ihre am 19. Dezember erscheinende zweite EP Rise Up The Sun veröffentlichte Falling Wood verspricht weit mehr als durchschnittliche Songwriterkost.


Und bevor ich nun selbst in der Referenzschublade wühle zitiere ich einfach eine Kritik zu ihrer wirklich abwechslungsreichen und unten anzuhörenden Debut-EP So Short Of Time aus dem Jahre 2010: 

"The thought process was, briefly, like this: this sounds like Bon Iver, oh no, its like Damien Rice, no, wait, this is just bloody brilliant. Because it does sound a bit like Damien Rice, particularly during David Henshaw’s more bellowing moments. And the intro to father does bear remarkable comparison to Bon Iver’s Flume. But there is far more to it than that. There are all manner of disparate characteristics and fragments of the familiar [...] Complexly instrumented, lyrically imaginative, yet melodically pristine - genuinely this is folkin’ awesome."


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Dienstag, 1. November 2011

We Were Promised Jetpacks

Indie / Rock

Schottland, dieses gerade einmal 5 Millionen Einwohner starke Land im Norden Großbritanniens, ist schon seit langer Zeit Brutstätte außergewöhnlicher Künstler. Mogwai kommen hier her, Biffy Clyro und Aereogramme oder auch Belle And Sebastian. Vor einigen Jahren schwappte dann im Fahrwasser von u.a. The Twilight Sad und Frightened Rabbit eine neue Welle an jungen Bands zu uns, die sich alle, den schottischen Akzent meist nicht ablegend, irgendwo zwischen euphorischem, tanzbarem Alternative Rock und melancholisch schönem Indie Pop bewegen. Der vermutlich bekannteste Ohrwurm, den diese Strömung hervorbrachte, heißt Quiet Little Voices und stammt von, jawohl, We Were Promised Jetpacks.
Und ebendiese veröffentlichten nun vor wenigen Wochen ihr neues Album In The Pit Of The Stomach, den Nachfolger ihres hochgelobten Debüts These Four Walls aus dem Jahre 2009. Das Video zu Human Error gibt schon einmal die etwas straightere Marschrichtung vor, das komplette Album kann man sich bei den Kollegen von simfy.de anhören. Und auch eine Tour steht an, welche zwar die meisten der großen Medienstädte auslässt, die Jungs im Januar aber unter anderem nach Frankfurt oder Münster führt.

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In The Pit Of The Stomach [2011] im Stream bei simfy.de

Sonntag, 30. Oktober 2011

Radical Face

Singer-Songwriter / Indie / Electronic

So, seit der Zeitumstellung vergangene Nacht hat uns der Herbst endgültig gepackt, die abendliche Dämmerung treibt einen noch früher warm eingepackt auf die Couch und die Bäume, zumindest der vor unserer Küche, präsentieren sich in einem goldgelb leuchtenden Gewand. Und passend dazu veröffentlicht Ben Cooper alias Radical Face sein neues Album, den ersten Teil der ambitionierten The Family Tree-Trilogie, in der er die Geschichte einer fiktiven Familie, den Northcotes, erzählt. The Roots ist im 19. Jahrhundert angesiedelt und den beiden ersten Generationen des Familienstammbaums gewidmet.

We were opposites at birth, I was steady as a hammer
And no one worried 'cause they knew just where I'd be
And they said you were the crooked kind, And you'd never have no worth
But you were always gold to me

Einen Eindruck von dem wundervoll und ausladend instrumentierten Album gibt das Video zu Always Gold. Auch wenn man auf The Roots kaum einen Song findet, der ein ähnliches Hitpotential hat wie das für einen Nikon-Werbespot verwendete Welcome Home des Vorgängeralbums Ghost, so wächst einem die Platte dennoch unglaublich schnell ans Herz und wird zu einem vertrauten Begleiter durch diese herbstlichen Tage.


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Sonntag, 23. Oktober 2011

Dan Mangan

Singer-Songwriter / Indie / Folk

Dan Mangan ist zurück, mit neuer Platte, neuem Video und neuem Label. Die geschmackssicheren Herren und Damen von City Slang haben den 28-jährigen unter ihre Fittiche genommen und holen ihn im Dezember dann auch direkt nochmal für ein paar Konzerte nach Deutschland. Dass diese immer ein ganz großes Erlebnis sind weiß jeder, der den sympathischen Kanadier im Laufe des Jahres auf dem Haldern-, dem OBS-Festival oder einer seiner Clubshows gesehen bzw. sich im Internet durch ein paar seiner Livevideos geklickt hat.
Das erste was einem am neuen Album, das es übrigens in kompletter Länge bei simfy zu hören gibt, auffällt ist, dass diese offensichtlichen kleinen Hymnen wie Robots oder The Indie Queens Are Waiting fehlen. Oh Fortune ist atmosphärisch dichter als sein Vorgänger, wesentlich häufiger wird das Tempo aus den Songs genommen oder sich in Instrumentalpassagen verloren. Doch auch hier gibt es Ausnahmen: Post-War Blues z.B. stürmt mit treibenden Drums nach vorne und das mit einem Video versehene Rows Of Houses überzeugt mit mehrstimmigen, euphorischen Chören. Ein wirklich kurzweiliges und abwechslungsreiches Album, mit dem es für Dan Mangan auch im kommenden Jahr weiterhin steil bergauf gehen sollte.


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Oh Fortune [2011] im Stream bei simfy.de

Sonntag, 16. Oktober 2011

Dobbs Dead

Dark Folk / Blues / Singer-Songwriter

Manchmal macht man die schönsten Neuentdeckungen, wenn man am wenigsten damit rechnet. Ich jedenfalls habe mich vor Kurzem über Tattoostudios in Würzburg informiert, als mir auf der Homepage des renommierten Buena Vista Tattoo Club der Link zum Debütalbum der beiden Inhaber Volker Merschky und Simone Pfaff auffiel. Und was ich dort zu hören bekam, hat sich auf Anhieb hartnäckig in meinen Gehörgängen festgefressen.
Post Mortem Folk, diesen Stempel haben die beiden ihrem Projekt Dobbs Dead aufgedrückt. Ganz so morbide wie die Genrebezeichnung vermuten lässt, geht es auf dem Album Birth dann aber doch nicht zu. Melancholischer Songwriter-Folk erwartet den Hörer, mal düster und schleppend, mal harmonisch, zweistimmig und oft eingängig melodiös. Erinnert fühlt man sich dabei teilweise an Nick Cave, dessen Buddy David Tibet und sein Projekt Current 93 oder den wunderbaren Tom Waits. Für ein in Eigenregie aufgenommenes Debütalbum jedenfalls ist das Ganze beeindruckend gut und viel zu schade eigentlich dafür, seit bald einem Jahr weitestgehend unbemerkt im Internet vor sich hin zu schlummern.


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Samstag, 8. Oktober 2011

Listener

Talk Music / Indie / Hip-Hop

Listener, das sind Dan Smith und Christin Nelson, und was sie machen, nennen sie Talk Music - eine Kombination aus eindringlichem, sperrigem Sprechgesang und einer häufig zurückhaltenden, folkig melodiösen Instrumentierung. Das Album Wooden Heart, welches es in voller Länge auf der Bandcamp-Seite der Band zu hören gibt, erschien in den USA bereits im Sommer des vergangenen Jahres, wartet aber in Deutschland immernoch vergeblich auf einen offiziellen Release und die Aufmerksamkeit, die es schon lange verdient.
Seit gestern gibt es nun ein neues Video zu Falling In Love With Glaciers, welches eindrucksvoll beweist, dass man, eine gute Idee vorausgesetzt, auch ohne viele Requisiten und spektakuläre Aufnahmen ein wirklich fesselndes Ergebnis aus dem Hut zaubern kann. Und wer weiß, vielleicht feiert ja in Zeiten steigender Vinyl-Verkäufe und Handy-Apps, die Fotos modernster Kameras wie alte Polaroids aussehen lassen, auch die Schreibmaschine bald ein Revival...


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Sonntag, 26. Juni 2011

The Horrible Crowes

Indie / Blues / Soul

Manchmal geht alles ganz schnell: Anfang des Jahres erst verkündete The Gaslight Anthem-Frontmann Brian Fallon, dass er zusammen mit seinem britischen Kollegen Ian Perkins an einem neuen Projekt arbeitet. Düster sollte es werden, "Musik für die Nacht". Und auch eine Handvoll namhafter Einflüsse nannte Fallon damals: "Wenn Tom Waits, The National, Bon Iver und Nick Cave eine Band machen würden, wären das The Horrible Crowes". Und jetzt, keine sechs Monate später, sind die Aufnahmen für das Debütalbum Elsie beendet, mit dem 6. September bereits ein Veröffentlichungsdatum gefunden und im Rahmen der von Chuck Ragan organisierten Revival Tour die ersten Liveauftritte in Europa angekündigt.
Mit Black Betty & The Moon gibt es seit vergangener Woche nun eine erste Hörprobe, die zwar in meinen Ohren weniger nach den oben genannten Referenzen als einer der ruhigeren Gaslight Anthem-Balladen klingt, was aber in erster Linie an der markanten Stimme des Sängers liegen dürfte. Dass uns ein tolles Album erwartet, daran zweifle ich kaum, dennoch dürfte es spannend werden, ob es Brian Fallon gelingt, mit The Horrible Crowes Songs zu veröffentlichen, bei denen man im ersten Moment nicht an seine Hauptband denken muss.


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Montag, 20. Juni 2011

Live: Jimmy Eat World

19.06.2011, Batschkapp, Frankfurt

Was für ein Fest! Jimmy Eat World, die wahrscheinlich nicht nur während meiner musikalischen Sozialisierung vor rund 10 Jahren einen Meilenstein darstellten, gaben sich die Ehre und spielten zwischen Festivalauftritten bei u.a. Hurricane, Southside und dem Glastonbury eine kleine, intime Clubshow vor knapp 1000 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Batschkapp. Auf einen Support wurde zwar verzichtet, aber wie sich im Laufe des Abends zeigte, konnten Jim Adkins, Tom Linton und Co. auch ohne Anheizer den Eintrittspreis von 26,30 € voll und ganz rechtfertigen.
Pünktlich um neun kamen die von einer Keyboarderin unterstützten Musiker auf die Bühne und bereits vor dem dritten Song bewahrheitete sich nach einer Ansage des Frontmanns das, was viele bereits im Vorfeld und spätestens nach dem für einen Opener ungewöhnlich ruhigen Table For Glasses gehofft hatten: Das Batschkapp-Publikum sollte in den Genuss des komplett am Stück gespielten Klassikers, und zumindest in den USA 1999 für Jimmy Eat Worlds Durchbruch verantwortliche, Clarity kommen. Und während die älteren Fans ruhigeren Stücken wie A Sunday oder For Me This Is Heaven andächtig lauschten und die straighteren, allen voran Lucky Denver Mint und Blister, gebührend und lautstark feierten, warteten diejenigen, die die Band überwiegend aus dem heimischen Musikfernsehen oder der Disco kennen, vorerst vergeblich auf ihre Favoriten. Und so verließen die fünf Musiker nach dem wundervollen, gegen Ende mit Vocal-Loops und Glockenspiel zelebrierten, Goodbye Sky Harbor zum ersten Mal die Bühne.
Nach kurzer Pause kehrten Jimmy Eat World zurück und gingen mit Bleed American, dem Opener des gleichnamigen Albums, dieses Mal direkt in die Vollen. Doch wer glaubte, dass nun ein mit Hits gefüllter Zugabenblock folgen sollte, der hat sich schwer getäuscht, denn auch der Clarity-Nachfolger wurde zum 10jährigen Jubiläum in voller Länge gespielt. Bei The Middle und Sweetness tanze und sang erstmals der beinahe komplette Saal, zu Hear You Me schwenkten anschließend einige ihre Feuerzeug-Apps. Your House wurde wegen technischer Probleme kurzerhand übersprungen, offenbarte allerdings zuvor die entertainerischen Defizite der Band, tat man sich doch schwer, die drohende Pause spontan zu überbrücken. Aber bei einer Bühnenpräsenz, wie sie Jimmy Eat World an den Tag legen, ist so etwas zu verschmerzen. Nach knapp zwei Stunden war man dann auch mit dem zweiten Album durch, doch noch immer hatte die Menge nicht genug und lockte die Band mit "Zugabe"-Rufen und tosendem Applaus ein weiteres Mal auf die Bühne.
Ein sichtlich erschöpfter, durch und durch verschwitzter Jim Adkins mobilisierte daraufhin noch einmal alle Kräfte und so verabschiedeten Jimmy Eat World mit einem vier Songs starken "Best Of" der letzten drei Alben, welches in Pain schließlich seinen krönenden Abschluss fand, ein hoffentlich ausnahmslos glückliches und zufriedenes Publikum in die kühle Frankfurter Nacht. Was neben einer tollen Location und dem perfekt abgemischten Sound noch hängen bleibt sind die glasklare und auch live wirklich beeindruckende Stimme von Jim Adkins, eine Setlist, die man sich in der Form eigentlich nur erträumen konnte und die Vorfreude auf ein an selber Stelle hoffentlich ähnlich denkwürdiges Boysetsfire-Konzert in eineinhalb Wochen!

Links:
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Jimmy Eat World bei Facebook
Clarity [1999] im Stream bei simfy.de
Bleed American [2001] im Stream bei simfy.de

Dienstag, 31. Mai 2011

Waters

Indie / Rock / Lo-Fi

Port O'Brien war eine dieser Bands, die man einfach in sein Herz schließen musste. Grundsympathische Musiker, eingängige Songs zwischen ruhigem Folk und überschwänglichem Indie Rock, dazu bodenständige und ehrliche Texte. Dass diese durchaus teils düster und pessimistisch waren liegt daran, dass Frontmann Van Pierszalowski als Sohn eines Fischers in Alaska aufwuchs und dort häufig wochenlangen unter schwersten Bedingungen auf den Fischkuttern schuftete.
Vor wenigen Wochen nun haben sich Port O'Brien getrennt, doch der momentan in Oslo lebende Pierszalowski hat bereits das nächste Projekt am Start. Waters schlägt in die selbe Kerbe wie schon seine alte Band, etwas schrammeliger nur und mit einer Menge Garagen-Charme. Der erste Auftritt wurde vergangenes Wochenende erfolgreich auf dem Immergut Festival bestritten, in wenigen Tagen folgt eine Supporttour für Wye Oak. Und auch der Titel für die erste LP steht schon fest: Out In The Lights wird sie heißen. Ein Veröffentlichungsdatum gibt es zwar noch nicht, doch allzu lange kann es bei dem Tempo eigentlich nicht mehr dauern, das Waters im Moment vorlegen. (Nachtrag: Nur einen Tag nach diesem Eintrag nennt die offizielle Bandhomepage den September als Veröffentlichungsmonat)


[Waters - For The One]

Links:
Offizielle Bandhomepage
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Sonntag, 29. Mai 2011

Film: Naokos Lächeln

Drama / Ken'ichi Matsuyama, Rinko Kikuchi, Kiko Mizuhara

Lange hat es gedauert, bis sich endlich ein Regisseur an die Verfilmung eines Romans von Haruki Murakami, einem der populärsten und einflussreichsten Autoren Japans, gewagt hat. Die häufig mit surrealistischen Elementen ausgeschmückten Geschichten galten schon immer als schwer adaptierbar und so ist es nicht verwunderlich, dass sich der aus dem Vietnam stammende Tran Anh Hung für den eher ruhigen Titel Naokos Lächeln, im Original nach dem Beatles-Song Norwegian Wood benannt, entschieden hat.
In wunderschönen Bildern begleitet der Film den 19jährigen Watanabe zu Beginn seiner Studienzeit im Tokio der 60er Jahre. Neben seinen Büchern und dem wachsenden politischen Interesse sind es vor allem die Frauen, die ihm zu schaffen machen:  Hin- und hergerissen zwischen der psychisch labilen Naoko, Jugendliebe seines verstorbenen ehemals besten Freundes und der lebenshungrigen Midori muss er sich bald über seine Gefühle und Wünsche klar werden. Die sehr stimmige musikalische Untermalung stammt aus der Feder von Radiohead-Gitarrist Jonny Greenwood, neben seinen Eigenkompositionen befinden sich auf dem Soundtrack aber auch einige Stücke der deutschen Krautrocklegende Can. Alles in allem also ein sowohl visuell als auch akustisch absolut empfehlenswertes Filmerlebnis, das bei uns ab dem 30.6. in den Kinos zu sehen ist.


Links:
Naokos Lächeln bei imdb.de
Naokos Lächeln bei rottentomatoes.com

Mittwoch, 25. Mai 2011

Biffy Clyro

Rock / Alternative

Am 27.6. ist es so weit. Zehn Jahre nach ihrem ersten Album Blackened Sky veröffentlichen Biffy Clyro, eine der in meinen Augen seit langem besten aktiven Live-Bands, endlich eines ihrer Konzerte auf DVD. Anhand dreier brandaktueller Trailer, die man allesamt im bandeigenen YouTube-Kanal und einen davon auch weiter unten bewundern kann, sollte man einen guten Eindruck bekommen, warum ein Biffy Clyro Konzert so ein besonderes Erlebnis ist. Was diese drei Herren zwischen vertrackten Passagen, straighten Rock-Riffs und großen, hymnischen Pop-Momenten auf die Bühne zaubern stellt unterhaltungstechnisch vieles in den Schatten, was einem andere Bands hin und wieder vorsetzen.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die beiden Klassiker Joy-Discovery.Invention und Justboy, beide vom Debütalbum, wurden zwar beim Konzert gespielt, haben es aber nicht auf die reguläre DVD geschafft. Und auch das famose There's No Such Thing As A Jaggy Snake vom 2005 erschienenen Infinity Land gibt es nur für Käufer der auf 1500 Stück limitierten und über 40 € teuren Sonderausgabe. Schade.

Tracklist:
1. The Captain / 2. Booooom, Blast & Ruin / 3. 57 / 4. Bubbles / 5. Born On A Horse / 6. God & Satan / 7. Whorses / 8. All The Way Down; Prologue/Chapter 1 / 9. That Golden Rule / 10. Living Is A Problem Because Everything Dies / 11. Shock Shock / 12. Folding Stars / 13. Diary Of Always / 14. Machines / 15. Who's Got A Match / 16. Saturday Superhouse / 17. Many Of Horror / 18. Glitter And Trauma / 19. Mountains


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Biffy Clyro auf MySpace
Offizielle Bandhomepage
YouTube-Kanal von Biffy Clyro

Sonntag, 15. Mai 2011

Maifeld Derby

20. & 21. Mai 2011, Am MVV Reitstadion / Maimarktgelände, Mannheim

Kommendes Wochenende startet in Mannheim bei voraussichtlich bestem Festivalwetter die Open-Air-Saison mit dem erstmals stattfindenden zweitägigen Maifeld Derby. Neben einer ganzen Menge Livemusik auf drei teils überdachten und teils offenen Bühnen sorgen Lesungen und zwei Kurzfilmblöcke für Abwechslung. Für Neugierige und Unentschlossene gibt es hier nun eine kleine Auswahl an Livevideos einiger Maifeld Derby-Acts.

Als eine der ersten Bands am frühen Freitag abend spielen die wunderbaren Diego aus meiner langjährigen Heimat Karlsruhe. Oft mit Post-Punk-Größen wie Interpol oder den Editors verglichen, haben sie nach mittlerweile drei Alben längst ihren eigenen Stil gefunden. Ein wie ich finde optimaler Einstieg ins Festival-Wochenende.


Etwas schwungvoller geht es danach mit den US-Amerikanern Ra Ra Riot weiter. Mit gut gelauntem Indie Pop und einem ordentlichen Schuss The Smiths haben sie in ihrer Heimat bereits eine Menge Fans gewonnen und es sogar bis in die Late Show von David Letterman geschafft.


Ein wahres Energiebündel ist die Irin Wallis Bird. Mit einer tollen Stimme, einem Gespür für eingängige Melodien und dieser mitreißend guten Laune gesegnet hinterlässt sie nach ihren Konzerten seit Jahren ein meist glückliches und freudestrahlendes Publikum.


Die etwas bekannteren Namen finden sich auf dem Zeitplan dann am Samstag. Mit Slut befindet sich darunter auch eine gestandene und seit mehr als 15 Jahren aktive Rockband, deren Songs und Alben aus der jüngeren deutschen Musikgeschichte nicht mehr wegzudenken sind.


Für die ganz großen Gefühle sind anschließend Get Well Soon bei einem ihrer wenigen Festivalauftritte im Jahre 2011 zuständig. Über den Status der deutschen Nachwuchshoffnung längst hinaus, dürften Konstantin Gropper und Co. wohl eines der Highlights des Maifeld Derbys werden.


Atmosphärisch dicht und extrem tanzbar geht es danach bei dem Geschwisterpaar Eva und Philipp Milner, besser bekannt als Hundreds, zu. Bei ihrer mitreißenden Mischung aus elektronischen Klängen und Trip-Hop-Elementen bleibt garantiert kein Bein ruhig stehen.


Wirklich spannend dürfte der Auftritt von 31knots werden. Mastermind Joe Haege, der auch mit seinen Bands Menomena und aktuell Tu Fawning große Erfolge feiert, ist bekannt für sein experimentelles Songwriting und ausdrucksstarke Live-Performances.


Mindestens ebenso spannend und abwechslungsreich geht es bei einer ganzen Handvoll mehr oder weniger vertrackter Math-Rock bzw. -Core Bands wie beispielsweise Flashguns, The Hirsch Effekt oder Trip Fontaine zu.


Und last but not least gibt es noch eine Coverversion der am Samstag spielenden Mikroboy. Ich weiß, es ist gewagt, sich an einem The Notwist-Song zu versuchen, doch in meinen Augen ist das hier auf diese reduzierte Art und Weise doch ganz gut gelungen.


Link:
Offizielle Festival-Homepage

Donnerstag, 5. Mai 2011

Manchester Orchestra

Indie / Rock / Alternative

Bereits seit Wochen geistern Song- und Soundschnipsel des kommenden Manchester Orchestra-Albums Simple Math durchs Netz, jüngst folgte ein kompletter Stream, in dessen Genuss man allerdings erst nach dem Lösen eines gar nicht mal so einfachen Rätsels kam. Mittlerweile kann man sich die zehn Songs des bei uns am 13. Mai erscheinenden Mean Everything To Nothing-Nachfolgers auch ohne zu puzzeln anhören. Und man stellt fest: Das Album wirkt atmosphärisch deutlich dichter als sein Vorgänger.
Was allerdings bleibt ist die eindringliche Stimme des erst 25-jährigen Frontmanns Andy Hull. Und ebendiese trägt einen großen Teil dazu bei, dass das famose Video zur ersten Single Simple Math zu einem  ganz außergewöhnlichen akustischen und visuellen Gesamterlebnis wird. Also: Boxen aufdrehen, Vollbildmodus einschalten, zurücklehen und mitreißen lassen!

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Der Vorgänger Mean Everything To Nothing [2009] im Stream bei simfy.de

Dienstag, 26. April 2011

Sondre Lerche

Singer-Songwriter / Indie / Pop

Von der süd- und mitteleuropäischen Presse weitestgehend unbemerkt schickte sich um die Jahrtausendwende ein junger Norweger an, sein Heimatland musikalisch im Sturm zu erobern. Mit nicht einmal 20 Jahren unterschrieb Sondre Lerche bei Virgin Norway und veröffentlichte 2001 sein Debütalbum Faces Down, auf dem sich seine Faszination für den 80er Pop der Beach Boys, A-Ha oder Prefab Sprout ebenso wiederspiegelte wie Einflüsse psychedelischer oder brasilianischer Musik. Seit jener Zeit nimmt der attraktive Skandinavier ein bemerkenswertes Album nach dem anderen auf und beglückt uns bald mit seinem selbstbetitelten sechsten Longplayer.
Einen großen Einfluss auf dessen Songs scheinen neben den bereits genannten auch Folk- und Indie-Bands aus der neuen Heimat des mittlerweile in Brooklyn lebenden Sondre Lerche zu haben. Dies zeigt sich einerseits an der Beteiligung von Personen wie dem Midlake-Schlagzeuger  McKenzie Smith oder dem Produzenten Nicolas Vernhes (Spoon, Animal Collective), andererseits aber auch an den ersten vorab veröffentlichten Stücken. Vor allem das eingängige, in der Bridge von einem raffinierten Herzschlag-Rhythmus getriebene und in seinem chaotisch ausufernden Ende an Wilco erinnernde Domino weiß zu begeistern und macht Lust auf mehr.


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Sondre Lerche bei Myspace
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Sämtliche Alben von Sondre Lerche im Stream bei simfy.de

Donnerstag, 21. April 2011

The National

Indie / Rock

Sie reißen nicht ab, die guten Neuigkeiten von meinen Lieblings-Melancholikern The National. Trotz ihres prall gefüllten Konzertplans zur letztjährigen Platte High Violet und etlichen Festivalauftritten findet die Band ausreichend Zeit, auch abseits ihrer regulären Alben Songs zu veröffentlichen oder Gastbeiträge zu den Werken anderer Künstler beizusteuern. Einen kurzen Überblick über die spannendsten Projekte liefern die folgenden Zeilen.

#1: Ganz aktuell ist der Song Exile Vilify, den The National zum Soundtrack des hochgelobten Strategiespiels Portal 2 beigesteuert haben. Den Grund für diese ungewöhnliche Zusammenarbeit nennt eine Sprecherin des Musikverlages Bug Music: "The National's raw and emotive music evokes the same visceral reactions from its listeners that Portal does from its players. It was exciting and a privilege to bring together two exceedingly talented creative teams to create something special for Portal 2."


#2: Schon ein paar Wochen älter aber nicht minder schön ist der Song Think You Can Wait, welcher auf dem Soundtrack zu dem bei uns leider erst im Herbst startenden Independent-Filmhit Win Win erscheint. Das Video zeigt neben der Band und Gastsängerin Sharon Van Etten auch einige Outtakes und Szenen vom Set, an dem offensichtlich eine meist prächtige Stimmung herrschte.


#3: Ganz andere Klänge gibt es auf dem mit Kollaborationen nur so gespickten Album The Road From Memphis von Booker T. Jones zu hören. Auf dem vorab veröffentlichten Duett Representing Memphis übernimmt Matt Berninger den männlichen Part und ergänzt sich dabei wunderbar mit der souligen Stimme von Sängerin Sharon Jones.


#4: Und der Rest? Die Dessner-Zwillinge arbeiten nach Dark Was The Night aus dem Jahr 2009 an einem zweiten Sampler zugunsten der Red Hot Organization, einem Non-Profit-Unternehmen, das sich für den Kampf gegen AIDS einsetzt. Zwar sind Informationen zum Inhalt noch rar gesät, doch handelt es sich laut spinner.com dabei möglicherweise um ein Greatful Dead-Coveralbum.

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The National auf MySpace
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Zwei Alben von The National im Stream bei simfy.de

Dienstag, 19. April 2011

Efrim Manuel Menuck

Singer-Songwriter / Ambient / Experimental

Constellation, der Name bürgt für Qualität. Das 1997 in Montreal gegründete Indie Label veröffentlicht in regelmäßigen Abständen außergewöhnliche Alben experimenteller Bands fernab des Mainstreams. Nachdem die Kanadier lange versuchten, den Vertrieb über große Ketten zu meiden, sind ihre meist aufwändig gestalteten CDs und LPs mittlerweile aber auch über Online-Shops wie z.B. Amazon erhältlich.
Am 24.5. erscheint mit Plays "High Gospel" die erste Soloplatte von Godspeed You! Black Emperor-Mitbegründer und A Silver Mt. Zion-Chef Efrim Manuel Menuck, einem der umtriebigsten Musiker des großen Constellation-Kollektiefs. Und wie man den beiden unten zum Stream bereit stehenden Songs entnehmen kann, bewegt er sich damit gar nicht so weit entfernt von seiner Hauptband: Eigenwilliger Gesang trifft auf sphärische Ambient-Klänge. Das mutet zwar im ersten Moment recht unzugänglich an, bietet dafür aber umso mehr Potential, um mit jedem Hördurchgang zu wachsen.


Links:
Efrim Manuel Menuck bei Constellation Records
Homepage von Menucks Band A Silver Mt. Zion

Montag, 11. April 2011

The Wind-Up Robots Killed My Cat

Post-Rock / Instrumental / Electronic

Neues Album, ausgiebige Tour, Reunion... Bands wie Mogwai, Explosions In The Sky und Godspeed You! Black Emperor sind gerade in aller Munde. Doch wer auf der Suche nach gutem Post-Rock ist, muss nicht zwangsläufig über die Landesgrenzen hinaus blicken, stösst man doch auch in hiesigen Gefilden immer wieder auf technisch hochklassige Vertreter des Genres. So geschehen am vergangenen Samstag, als die Würzburger The Wind-Up Robots Killed My Cat im Rahmen des Internationalen Filmwochenendes für die Hamburger Senkrechtstarter Hundreds eröffneten.
In bewährter Manier entwerfen die vier jungen Herren mit Schlagzeug, Bass und Gitarre wunderschöne Klangcollagen, die zusätzlich mit elektronischen Soundschnipseln untermalt werden. Dass sie sich dabei auch an ihren Vorbildern orientieren zeigt nicht zuletzt die Tatsache, dass live hin und wieder das großartige Mogwai Fear Satan gecovert wird, was aber nicht weiter schlimm ist, denn neu erfinden wird dieses Genre sowieso niemand mehr. Das erste Full-Length Album soll diesen Herbst erscheinen, die 2010 veröffentlichte Whiskers And Guts E.P. gibt es komplett via Bandcamp zu hören. Und im Video zu Everyone Is A Little Universe sieht man, wozu sich diese Musik  mit am Besten eignet: als stimmiger Soundtrack zu faszinierenden Landschaftsaufnahmen.




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Dienstag, 5. April 2011

September Leaves

Indie / Pop / Folk

Gestern fiel mir im Plattenladen meines Vertrauens durch Zufall eine CD in die Hände, deren Coverartwork mich begeistert hat wie schon lange keines mehr (mit einem Klick auf das Foto rechts gibt's die Großansicht). Und auch der erste Höreindruck war durchweg positiv: Hervorragend produzierte und reichhaltig instrumentierte Songs irgendwo zwischen Weilheim, Get Well Soon und Beirut. Bis auf ein paar Namen und Websites hielt das bookletlose Sleeve allerdings nur wenige Informationen über die Herkunft dieser CD bereit.
Umso überraschter war ich, als ich später beim Recherchieren feststellte, dass es sich bei September Leaves um das Ein-Mann-Projekt des Musikers Gerd Böttler aus meiner langjährigen Heimat Karlsruhe handelt. Das Album Friendship Manifesto entstand über mehr als ein Dutzend Monate hinweg in liebevoller Detailarbeit und erschien im Herbst letzten Jahres über das kleine Label Petite Unique. Und während bei Songs wie The Night oder Maple Tree amerikanische Folkbands Pate gestanden haben dürften, hat sich der gebürtige Schwabe ebenso von süddeutschen Musikgrößen inspirieren lassen: Beim Opener The Flame glaubt man Markus Acher singen zu hören und auch das mit einem Video versehene The Race versprüht eine Notwist-artige Melancholie. Eine Schande eigentlich, dass ein mit so viel Herzblut produziertes Album lediglich in einer Auflage von 200 Stück erschien.




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Friendship Manifesto im Stream bei simfy.de

Dienstag, 29. März 2011

Frank Turner

Singer-Songwriter / Rock / Folk

Everybodys Darling is back. Und wie. Kaum aus dem wohlverdienten Kurzurlaub zurück, holt der umtriebige Frank Turner heute zum Social Media-Rundumschlag aus: In seinem Blog gibt es einen Batzen neuer Tourdaten, bei Facebook das Albumcover des Anfang Juni erscheinenden England Keep My Bones und als wenn das nicht schon genug wäre, legt er sogar noch einen ersten Song davon in seinem Youtube-Kanal nach! Warum I Am Disappeared auf diesem inoffiziellen Wege und nicht über sein Label ins Internet gelangt begründet der selbsternannte Julian Assange of Rock & Roll auf seiner Homepage:

"It’s one of the features of the way the music business works that there’s an agonizing time-lag, for a musician, between finishing a piece of work and unleashing it on the world. I can see the point – promotion and preparation are important to me and the label – but it’s still frustrating to be sitting here on a finished record without being able to play it to people. Well, after much wheedling and whining on my part, I think I’ve got the tacit nod to give you guys a sneak preview of one of the new songs. I’m pretty sure I’m allowed to do this. If not, well, fuck it!"



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Sonntag, 27. März 2011

The Head And The Heart

Folk / Indie / Rock

Mit The Head And The Heart veröffentlicht am 22. April eine weitere US amerikanische Folkband ihr Debutalbum. Musikalisch bewegt sie sich im Fahrwasser erfolgreicher Kapellen wie Mumford & Sons oder den Fleet Foxes. Dass es sich hier dennoch lohnt etwas genauer hinzuhören belegt nicht zuletzt die Tatsache, dass sich das namhafte Sub Pop Label die Dienste des Sechsers gesichert hat.
Mit unaufdringlichem, mehrstimmigem und schön instrumentiertem Folkrock präsentieren sich die Musiker aus Seattle in ihrem Video zur Single Lost In My Mind. Ein Song zum Entspannen, Träumen und - nimmt man den Titel einmal beim Wort - sich darin Verlieren. Und auch wenn die Bilder eine eisige Kälte auf den heimischen Monitor zaubern ist  das hier doch genau das Richtige um munter in den Frühling zu starten.


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Samstag, 19. März 2011

Grouplove

Indie / Pop / Rock

Treffen sich ein New Yorker Pärchen, ein Brite und zwei Kalifornier auf Kreta. Was beginnt wie ein schlechter Witz könnte zu einer der schönsten Erfolgsgeschichten des Jahres werden, denn aus jener inspirierenden Begegnung auf der griechischen Insel im Jahre 2009 ging einige Zeit später die Formation Grouplove hervor. Das nächste längere Treffen fand dann in Los Angeles statt um die selbstbetitelte EP aufzunehmen, die Anfang des Jahres erschien.
Dass sich diese musikalische Zusammenarbeit trotz der großen Distanz lohnt belegt auf eindrucksvolle Art und Weise das großartige Colours, dem die Band auch ein herzergreifendes Video spendiert hat und das irgendwo zwischen den lieblichen Klängen von Tunng und der unbändigen Energie der Los Campesinos! pendelt. Und wenn man sich an die etwas befremdlichen Indianerrufe zu Beginn des Songs erst einmal gewöhnt hat, offenbart sich ein vor Kreativität, Lebensfreude und Leidenschaft geradezu überschäumendes Juwel, das süchtig macht. So, und jetzt gehe ich raus in die Sonne und renne laut schreiend über die nächste Wiese :)
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Sonntag, 13. März 2011

Middleman

Rock / Alternative

Nachdem ich diese Woche schon die Schotten Kassidy vorgestellt habe, gibt es mit Middleman jetzt noch eine zweite britische Band die in diesem Jahr den Versuch startet, sich mit ihrem Debütalbum einen Platz auf dem hartumkämpften Markt zu ergattern. Das selbstproduzierte Spinning Plates erscheint am 1. Mai via Blip Records / Universal.
Zu dem gleichnamigen Titeltrack und Album-Opener haben die vier Musiker aus Leeds bereits jetzt schon ein Video veröffentlicht.  Während die Band, die sich musikalisch zwischen radiotauglichem Alternative Rock und Hip-Hop bewegt, ihren Sound mit einer ordentlichen Prise 90er-Jahre Crossover würzt, könnte sie zumindest rein gesanglich die Lücke ausfüllen, die Mike Skinner mit dem Ende seiner Streets hinterlässt. Ich jedenfalls bin diesem verflucht schicken britischen Akzent direkt auf Anhieb verfallen.

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Dienstag, 8. März 2011

Explosions In The Sky

Post-Rock / Instrumental

Und plötzlich ging alles ganz schnell: In gut einem Monat erscheint Take Care, Take Care, Take Care, das neue Album der Post-Rock-Großmeister Explosions In The Sky. Seit heute kann man hier auch einen Blick auf das umwerfende, von Kurt Volk (u.a. verantwortlich für die Filmplakate von Death Proof, Planet Terror und Machete) gestaltete Artwork der LP werfen. Wenn die mal keinen Ehrenplatz im Regal verdient hat...
Neben dem optischen gibt es aber natürlich auch einen akustischen Vorgeschmack. Das ungewohnt stürmische Trembling Hands vereint zwar in bewährter Art und Weise die Stärken der Band, gehört aber mit seinen dreieinhalb Minuten Spielzeit sicherlich zu den kürzesten Stücken in der Karriere der Texaner. Dennoch werden wir auch auf dem 5. Studioalbum nicht auf die langen, atmosphärischen Epen verzichten müssen, denn bei nur insgesamt sechs Songs wird ein weiterer vergleichbarer Parforceritt wohl kaum zu finden sein.

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Explosions In The Sky auf MySpace
Offizielle Bandhomepage
All Of A Sudden I Miss Everyone [2007] im Stream bei simfy.de
The Earth Is Not A Cold Dead Place [2003] im Stream bei simfy.de

Sonntag, 6. März 2011

13 & God

Indie / Electronic / Hip-Hop

Da sich die Zeitspanne zwischen zwei Alben von The Notwist stets erhöht und wir auf das letzte Werk The Devil, You + Me bereits sechs Jahre warten mussten, dürfen wir wohl so bald mit keiner neuen Platte dieser Ausnahmeband rechnen. Ein Glück sind die Weilheimer aber auch ansonsten recht umtriebig und so erwartet uns in diesem Jahr  mit Own Your Ghost der Zweitling ihres Projektes 13 & God, einer Kollaboration mit den US Experimental-Hip-Hoppern Themselves und Subtle.
Einen ersten Song namens Old Age gibt es bereits seit mehreren Tagen über Pitchfork und nun auch hier zu hören. Nach einem kurzen an Daft Punk erinnernden Intro entwickelt sich schnell ein The Notwist-typisches Stück mit Markus Achers unaufdringlichem Gesang und einer spärlich eingesetzten Gitarrenmelodie über einem dichten elektronischen Klangteppich, der im Refrain erst seine volle Schönheit entfaltet. Ob die komplette Platte so Notwist-lastig wird erfahren wir zwar erst im Mai, aber eines dürfte klar sein: Sie versüßt uns zumindest ein wenig die Zeit bis zu ihrem nächsten regulären Album!

Links:
13 & God auf MySpace
13 & God bei anticon. records
The Notwists Meilenstein Neon Golden [2002] im Stream bei simfy.de

Samstag, 5. März 2011

Kassidy

Rock / Blues / Folk

Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte. Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land... ähem. Entschuldigung, aber ich zehre noch immer von dem wundervollen Tag in der Sonne, den vielen blühenden Pflanzen und einem Ohrwurm, der mir vor Tagen an dieser Stelle verpasst wurde und den ich seitdem nicht mehr losgeworden bin.
Dafür verantwortlich sind Kassidy, vier junge Männer aus Glasgow und so ziemlich das unschottischste, was mir in den letzten Jahren zu Ohren kam. Während man die akzentfrei singenden Herren rein optisch eher in die 70er Jahre stecken will, bewegen sie sich auf der musikalischen Landkarte irgendwo zwischen folkig-ländlichem Kanada und dem bluesig angehauchten Süden Amerikas. Lediglich ihre Heimat, die Arbeiterstadt im Norden Großbritanniens, scheint kaum Einfluss auf den Klang des Quartetts zu haben. Ihr Debütalbum Hope St erscheint am 21. März, das Video zur süchtig machenden Single I Don't Know, eine Hommage an die Filme Einer flog übers Kuckucksnest und Girl, Interrupted, gibt es bereits jetzt schon zu sehen. Viel Vergnügen!


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Kassidy auf MySpace
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YouTube-Kanal von Kassidy

Sonntag, 27. Februar 2011

Parts & Labor

Noise Rock / Indie / Experimental

Am 8. März erscheint über das feine Label Jagjaguwar das neue Album der in Brooklyn, NY beheimateten Noise Rock Band Parts & Labor. Es hört auf den Namen Constant Future und das verspielt psychedelische Coverartwork lässt sich mit einem Klick auf das Bild rechts auch in voller Größe bewundern.
Einen guten Eindruck vom Album vermittelt die Songs Rest und Constant Future, welche auf so typische Weise schrammelige Lo-Fi-Elemente und diese teils verflucht eingängigen Melodien vereinen, die Parts & Labor immer wieder aus dem Hut zaubern. Und direkt nach Veröffentlichung der Platte geht es für das Trio dann auf eine ausgiebige Welttournee, welche sie im Mai u.a. auch nach Deutschland (und Würzburg!) führt.


[Parts & Labor - Rest]


[Parts & Labor - Constant Future]

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Parts & Labor auf MySpace
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Montag, 21. Februar 2011

Long Distance Calling

Post-Rock / Progressive / Instrumental

Seit wenigen Tagen steht das dritte und selbstbetitelte Album der deutschen Vorzeige-Post-Rocker Long Distance Calling nicht nur in den Regalen, sondern kann auch in voller Länge bei simfy.de im Stream angehört werden. Seit rund fünf Jahren spielt die Band aus Münster in der aktuellen Besetzung und Auftritte im Vorprogramm von beispielsweise 65daysofstatic, Dredg oder Anathema unterstreichen ihren Stellenwert.
Und auch nach der neuen Platte wird sich daran nichts ändern. Sieben Songs, die nicht selten an der 10-Minuten-Marke kratzen, entführen den Hörer in einen ganz eigenen Kosmos. Die hauptsächlich von Gitarre, Bass und Schlagzeug getragenen und sorgsam aufgebauten Stücke werden dabei durch elektronische Elemente abgerundet. Neben den von der Band selbst als Einflüsse genannten Mogwai, Tool oder Isis standen auf dem neuen Album aber z. B. auch Maserati (bei dem treibenden The Figrin D'an Boogie) und Battles (für das verspielte Timesbend) Pate.

Links:
Long Distance Calling auf MySpace
Long Distance Calling [2011] im Stream bei simfy.de
Avoid The Light [2009] im Stream bei simfy.de

Dienstag, 15. Februar 2011

Film: Hesher

Drama / Joseph Gordon-Levitt, Natalie Portman, Rainn Wilson

Dieses bezaubernde Plakat und ein von Mal zu Mal besser werdender Appetizer sind der Grund, warum es heute zum ersten Mal ein Film in mein Blog schafft. Und auch wenn die beiden eher auf eine leichtverdauliche Rock'n'Roll-Komödie schließen lassen, geht Regiedebutant Spencer Susser wohl doch mit dem nötigen Ernst zur Sache. Die Kritiken jedenfalls, die Hesher nach dem letztjährigen Sundance Film Festival er- hielt, waren fast ausschließlich positiv.
Protagonist und Anti-Held des Films ist der chaotische Hesher, gespielt von Shooting-Star Joseph Gordon-Levitt (Brick, (500) Days of Summer, Inception), der sich in der Garage des 13jährigen TJ und dessen Vater Paul einquartiert. Da dieser nach dem überraschenden Tod seiner Frau  alles versucht um die Familie zusammenzuhalten, fehlt ihm die nötige Kraft, den ungebetenen Gast wieder loszuwerden und so wird Hesher Teil ihres Alltags. Die weibliche Hauptrolle übernimmt einmal mehr die umtriebige Natalie Portman, in die sich der junge TJ verliebt, nachdem diese ihn vor einer Gruppe Tyrannen gerettet hat. In den USA läuft der Film im April an, einen genauen Starttermin für die deutschen Kinos gibt es leider noch nicht.


Links:
Die offizielle Webseite zum Film
Hesher bei imdb.de
Hesher bei rottentomatoes.com

Sonntag, 13. Februar 2011

Royal Bangs

Indie / Rock / Experimental

Davon, dass in den Royal Bangs eine Menge Potential steckt, zeugen nicht nur die Namen der Produzenten und Labels, die sie auf dem Weg seit ihrer Gründung im Jahre 2005 und dem Ende März erscheinenden dritten Album Flux Outside begleitet haben. 2008 veröffentlichte der Black Keys-Drummer Patrick Carney das in Eigenregie aufgenommene Debütalbum We Breed Champions, in Europa übernahm das renommierte City Slang-Label den Vertrieb des Erstlings und des ein Jahr später erschienenen Nachfolgers Let It Beep.
Während die Royal Bangs ihre beiden ersten Alben noch zu fünft aufgenommen haben, sind sie nach internen Meinungs- verschiedenheiten und der Trennung von zwei Mitgliedern mittlerweile nur noch zu dritt. Dadurch klingen sie zwar etwas weniger verspielt, dafür aber deutlich rotziger als früher. Das erinnert dann teilweise an die alten Thermals oder etwas überladene Les Savy Fav. Anhand das recht straighten aber verdammt eingängigen Grass Helmet kann sich nun seit wenigen Tagen jeder einen eigenen Eindruck davon verschaffen, was er vom kommenden Album zu erwarten hat.

Links:
Royal Bangs auf MySpace
We Breed Champions [2008] im Stream bei simfy.de
Let it Beep [2009] im Stream bei simfy.de